Das psychologische Verständnis von Ökonomie ist eng verbunden mit der Geschichte der angewandten Psychologie. Schon Freud führte den Begriff der Ökonomie ein, um zu beschreiben, wie das erwachsene Ich bemüht ist, seinen Idealanforderungen einerseits und seinem Luststreben andererseits gerecht zu werden, eine Balance zu schaffen. Alltagssprachlich hieße das heute: Alles unter einen Hut zu bekommen und dabei noch gut aussehen und Spaß haben.
In späteren Disziplinen und Schulen wird der Begriff der Ökonomie noch stärker mit einer inneren Selbstregulation verknüpft, die dazu dient einen stabilen Zustand zu erhalten. Eine geglückte Ökonomie besteht darin, ein inneres und äußeres Gleichgewicht zu schaffen. Eine misslungene Ökonomie ist damit beschäftigt, sich selbst erhaltende Regulationsprinzipien aufrecht zu erhalten um das Gleichgewicht im System nicht zu stören: Zwänge, Süchte, Abspaltungen, Rechtfertigungen können dabei auf der persönlichen Ebene den bestehenden Zustand stabilisieren. Auf der Ebene von Systemen sind es verfestigte Positionen, Regeln, normative Vorstellungen, Sprachlosigkeit und übersteigerte Sicherheitsbedürfnisse die Veränderungen erschweren.
Hinter jedem Verhalten steckt eine positive Absicht ist ein Axiom neben anderen aus dem Neurolinguistischen Programmieren. Es beschreibt radikal die Ökonomie unseres Verhalten, ohne dieses vorschnell zu bewerten. Insofern ist es auch eine sehr gute Arbeitsgrundlage für, im ökonomischen Sinne, die unökonomische und dennoch notwendige Veränderungsarbeit.
Entwicklung und Sein
Entwicklung und Sein, sind zwei menschliche Prinzipien, die unterschiedliche Pole des menschlichen Lebens ausdrücken. Entwicklung bedeutet Veränderung, Lernen, Neues ausprobieren, Herausforderungen annehmen, die Komfortzone verlassen und neue geistige und aktive Perspektiven einzunehmen; kurz: an und mit sich arbeiten.
Sein oder Seinszustände stehen für die Momente in denen wir geniessen, regenerieren, auf dem Sofa entspannen, Sport machen, uns bewegen oder mit Freunden zusammen sind etc.
Eine gesunde Ökonomie aus beidem ergibt sich, wenn beiden Tendenzen genügend Raum gegeben wird. Zusammen schaffen sie uns sowas wie Life – Balance.
Wird jedoch nur einer der beiden Seiten gelebt, entsteht ein Ungleichgewicht, meistens auf Kosten des Seins. Das erhöht den persönlichen Stresspegel und kann langfristig zu Burn-Out-Problematiken führen. Wir haben im Leben gelernt, Leistungen für Arbeit, Karriere und Projekte zu erbringen und sehen dieses für selbstverständlich an. Oftmals ist es nicht selbst-verständlich für unser Wohlbefinden persönliche Leistungen zu erbringen und Strategien und Verabredungen zu fixieren. Für ein zufriedenes, erfülltes und gesundes Leben ist das unabdingbar.
Persönliche Fragen
Wie passt das, was ich gerade tue, zu meinem persönlichen Werteverständnis und zu meinen sozialen Beziehungen?
Wo erlebe ich Dissonanzen, wo erlebe ich Synergieeffekte? Wie möchte ich damit umgehen.
Auf welche Themen sollte ich mich in der nächsten Zeit stärker fokussieren um eine bessere Life-Balance zu leben?
Was tue ich dafür? Jetzt!